Merowingerzeitliche Keramik

Die merowingerzeitliche Keramik ist vorwiegend aus Grabfunden bekannt. Die Grabkeramik diente der Aufbewahrung von Speise- oder Trankbeigaben, dementsprechend überwiegen Töpfe und Flaschen oder Kannen.1)
Formentechnisch gilt der Knickwandtopf als Hauptform der merowingerzeitlichen Keramik. Dabei handelt es sich nicht – wie oft vermutet  – um eine reine Grabkeramik.  Inzwischen konnten Siedlungsgrabungen den Nachweis erbringen, das Knickwandgefäße durchaus auch Bestandteil des Alltagsgeschirrs der Lebenden waren.

Die Warenarten

Knickwandtöpfe gehören eigentlich 2 Warenarten an, einer reduzierend gebrannten sorgfältig geglätteten und fein gemagerten Drehscheibenware und eben der rauhwandigen Drehscheibenware.2)

Nachfolgend einige Fotos der Lesefunde meiner Wüstungen im Hinblick auf die Differenzierung zwischen den beiden Warenarten.

Reduzierend gebrannte, geglättete Drehscheibenware

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Die hier dargestellten Scherben von Knickwandgefäßen gehören der Warenart „reduzierend gebrannte, geglättete Ware“ an. (Foto: B. Schroeder)


Rauhwandige Drehscheibenware

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Die hier dargestellten Scherben stammen vermutlich ebenfalls von Knickwandgefäßen und gehören der Warenart „rauhwandige Ware“ an. (Foto: B. Schroeder)

Die hier vorgestellten Warenarten sollen lediglich einen kurzen Überlick über die Warenarten im Fundspektrum meiner Lesefunde wiedergeben. Für weitergehende Informationen empfehle ich jeweils die im Quellennachweis genannte Literatur.

Quellenachweis:

1). Rainer Schreg, Keramik aus Südwestdeutschland, Verlag des Vereins für Archäologie des Mittelalters, Schloss Hohentübingen (Tübingen 1998) S. 193

2). Rainer Schreg, Keramik aus Südwestdeutschland, Verlag des Vereins für Archäologie des Mittelalters, Schloss Hohentübingen (Tübingen 1998) S. 194

Buchtipp: Keramik aus Südwestdeutschland von Dr. Rainer Schreg

Ich bereite derzeit eine Blogpost-Serie über die mittelalterlichen Warenarten des Fundspektrums meiner Wüstungen vor. Im Vorfeld möchte ich daher kurz ein Buch vorstellen, welches mir sehr bei der Bestimmung und Beschreibung der einzelnen Keramikfunde geholfen hat. Zitate daraus (oder aus der weiterführenden Literatur) werde ich jeweils unter Angabe der Quelle in meiner Blogpost-Serie verwenden.

Der Autor Dr. Rainer Schreg, der auch den sehr lesenswerten Blog Archaeologik betreibt, überarbeitet die Publikation derzeit zusammen mit Studierenden aus Tübingen und Heidelberg: http://archaeologik.blogspot.de/2015/07/keramik-aus-sudwestdeutschland-laufende.html

Der Link zu der Bezugsquelle für die Publikation findet sich hier: http://archaeologik.blogspot.de/2012/05/wieder-lieferbar-keramik-aus.html