Ehrenamt in Archäologie und Bodendenkmalpflege

Eine Bürgerbeteiligung auf ehrenamtlicher Basis in der Archäologie und Denkmalpflege ist richtig und wichtig! Es gibt vielfältige Möglichkeiten sich zu engagieren. Dazu zählen vor allem Feldbegehungen (Oberflächensurveys) inklusive der Dokumentation von Funden, Baubeobachtungen oder gar eine Teilnahme an einer archäologischen Ausgrabung.

Archäologische Grabung am Wellberg bei Pfungstadt unter Beteiligung von Ehrenamtlichen des Vereins terraplana sowie von Studierenden der Goethe-Universität Frankfurt/M. (Foto: Biggi Schroeder)

Wer Interesse an den genannten Themenfeldern hat, dem empfehle ich den direkten Kontakt zu den jeweiligen Ansprechpartnern zu suchen. Nachfolgend habe ich daher einige Links zu den entsprechenden Webseiten zusammengestellt. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit… 😉

Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg

http://www.denkmalpflege-bw.de/geschichte-auftrag-struktur/die-beteiligten-stellen-sich-vor/ehrenamtlich-beauftragte.html

Landesarchäologie Mecklenburg-Vorpommern

http://www.kulturwerte-mv.de/cms2/LAKD1_prod/LAKD1/de/Landesarchaeologie/Ehrenamtliche_Mitarbeit/Bodendenkmalpflege/Weiterbildungslehrgang_fuer_ehrenamtliche_Bodendenkmalpfleger/index.jsp

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

http://www.blfd.bayern.de/denkmalerfassung/denkmalliste/ehrenamt/

HessenArchäologie

http://www.hessen-archaeologie.de/Ehrenamt/ehrenamt.html

LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland

http://www.denkmalpflege.lvr.de/de/service/infos_fuer_ehrenamtliche/infos_fuer_ehrenamtliche_1.html

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – Direktion Landesarchäologie Mainz

http://www.archaeologie-mainz.de/

Ministerium für Bildung und Kultur / Landesdenkmalamt Saarland

http://www.saarland.de/47308.htm

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Sachsen-Anhalt

http://www.lda-lsa.de/landesamt_fuer_denkmalpflege_und_archaeologie/ehrenamtliche_mitarbeiter/

Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein

http://www.schleswigholstein.de/DE/Landesregierung/ALSH/Service/Zertifizierung/zertifizierungskurse.html

Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

http://www.thueringen.de/th1/tsk/kultur/denkmalpflege/denkmalpflegethueringen/struktur/ehrenamt/index.aspx

LWL-Archäologie für Westfalen

https://www.lwl-archaeologie.de/archaeologische-denkmalpflege

Workshop: Einführung in die Magnetometerprospektion

Die HessenArchäologie bietet jährlich ein umfangreiches Weiterbildungsangebot für die ehrenamtlich in der Denkmalpflege Tätigen an. Ganz besonders spannend fand ich den gestrigen Workshop mit dem Thema: Einführung in die Magnetometerprospektion. Geleitet wurde der Workshop von Patrick Mertl M.A.. Er ist Archäologe am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Johannes-Gutenberg Universität in Mainz.

Der Theorieteil

In der sehr inspirierenden Umgebung der Bibliothek vom Schloss Biebrich in Wiesbaden fand der theoretische Teil des Workshops statt. Wir lernten zunächst, dass man mit einer Magnetometerprospektion das durch Bodeneingriffe veränderte Geomagnetfeld der Erdoberfläche messen, und die Daten dann in Form von Graustufenbildern dargestellt werden können.

Patrick Mertl stellte uns diverse Anwendungsbeispiele der Prospektion vor. So bekamen wir einen guten Überblick über die Möglichkeiten, aber auch über die Grenzen von geophysikalischen Untersuchungen. Anhand diverser Fallbeispielen erklärte er die häufig damit verbundene Problematik bei der Interpretation der Daten.

Der Praxisteil

Nachdem wir die nahegelegene Fundstelle erreicht hatten, wurde zunächst das Messgerät (Magnetometer) „einsatzbereit“ gemacht. Der Zusammenbau des „Schiebesystems“ und die Befestigung der Stabsonden an dem Gerät gingen relativ zügig.

Zusammenbau des Magnetometers (Foto: Rüdiger von Alkier)
Zusammenbau des Magnetometers (Foto: Rüdiger von Alkier)

Die zu messende Fläche wurde nun vorbereitet, indem sie unter dem Einsatz von Holzpflöcken und Maßbändern eingeteilt wurde. Die eigentliche Messung erfolgte nun entlang der mit dem Maßband festgelegten Bahnen. Die so generierten Daten müssen im Anschluss noch prozessiert werden.

Messung entlang der Markierungen (Foto: Rüdiger von Alkier)
Messung entlang der Markierungen (Foto: Rüdiger von Alkier)

Ein weiteres Highlight war der Einsatz einer sogenannten Drohne für die Luftbildaufnahmen der Fundstelle. Zudem gab es dann noch ein Gruppenfoto der Kursteilnehmer aus der Vogelperspektive.

Die Kursteilnehmer aus der Vogelperspektive (Foto: Patrick Mertl)

Das Ergebnis

Nach der erfolgten Verarbeitung der Daten verkündete Patrick Mertl das offizielle Endergebnis: Die Darstellung auf dem Graustufenbild ist wolkig aber gleichmäßig. Es zeigt diverse Anomalien, die sich auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Darunter ist auch eine größere Anomalie, eventuell eine Grube. Spannend ist auch, dass sich der ehemalige Bachlauf schön abzeichnet. In einem anderen Bereich kann man sehr schön das weitgehende Ende einer Siedlung, also ein Auslaufen der Siedlungsaktivitäten, erkennen.

Fazit:
Ein absolut spannender Workshop, dessen Inhalt von Patrick Mertl exzellent vermittelt wurde.

Tipp:
Patrick Mertl machte uns auch die von Ralf Hesse vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg entwickelte, kostenfreie Lidar Visualisation Toolbox (LiVT) aufmerksam.

Ralf Hesse: Lidar-Anwendung in der Archäologie: Grundlagen, Visualisierung und Interpretation

Link: http://www.academia.edu/8603039/Lidar-Anwendung_in_der_Arch%C3%A4ologie_Grundlagen_Visualisierung_und_Interpretation

Workshop Geodaten: Bodendenkmale erfassen, verwalten und kartieren mit GPS und QGIS

Viele der ehrenamtlich in der Bodendenkmalpflege Tätigen nutzen inzwischen ein GPS-Gerät zur Feststellung der einzelnen Fundkoordinaten. Um die ermittelten Koordinaten wissenschaftlich verwertbar zu machen, steht ihnen mit QGIS ein freies und kostenloses Geoinformationssystem zur Erfassung, Verwaltung und Darstellung dieser raumbezogenen Daten zur Verfügung.

Um den an dieser Thematik interessierten Ehrenamtlichen den Einstieg in die Materie zu erleichtern, fand erstmals am 12. April 2014 der Workshop „Ehrenamtliche Bodendenkmalpflege mit QGIS 2.0“ statt. (Interner Link: https://scherbensteinewuestungen.wordpress.com/2015/06/08/re-blogged-ehrenamtliche-bodendenkmalpflege-mit-qgis-2-0/). Dieser Workshop war der beste Beweis dafür, wie erfolgreich eine gute Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und ehrenamtlich engagierten Bodendenkmalpflegern funktionieren kann!

Der Praxis-Workshop
Der von den damaligen Kursteilnehmern gewünschte, primär praxisorientierte Workshop fand nun am 13. Juni 2015 unter der Leitung von Anne Klammt statt. Unterstützt wurde sie dabei von Kai-Christian Bruhn, dem Leiter des ersten Workshops und Florian Thiery. Beide arbeiten am i3mainz – Institut für raumbezogene Informations- und Messtechnik an der Hochschule Mainz.

Teilnehmer am QGIS-Workshop m i3mainz im Juni 2015
Die 7 Teilnehmer verfügten nach Auffassung von Anne Klammt (rechts oben im Bild) bereits über erstaunlich gute Kenntnisse der Materie.

Zum Einstieg wurde der Umgang mit Layern aus Geodatenbrowsern am Beispiel des Bayern-Atlas gezeigt. Diese Layer haben einen räumlichen Bezug und können somit in Geoinformationssystemen weiterverarbeitet werden. Die zweite Aufgabe umfasste das Arbeiten mit Geodaten, welche in unterschiedliche Formate gebracht wurden (.kml- und Shape-Dateien). Die erstellten Polygone eigneten sich besonders, um daran das Berechnen von Flächen zu üben. Vertieft wurde in weiteren Übungen das Einbinden von Luftbildquellen, die Verwendung der unterschiedlichen Koordinatensystemen (geographisch / metrisch) sowie der Umgang mit Vektordaten am Beispiel des eigenen GPS-Gerätes. Diese Rohdaten können problemlos in QGIS geladen und dort – etwa als Kartierung – weiterverarbeitet werden.

Fazit: Die Kursleiterin sowie die Kursteilnehmer waren am Ende sichtlich begeistert von den gemeinsam erarbeiteten Resultaten. Die entspannte Atmosphäre trug ebenfalls zu einem guten Gelingen der Veranstaltung bei.

Tipp: Anne Klammt hat u.a. Publikationen zum Thema GIS bei Academia.edu veröffentlicht: http://independent.academia.edu/AnneKlammt

Dieser Workshop war eine Kooperation von:
terraplana – Gesellschaft für Archäologie im Hessischen Ried e.V.
www.terraplana.de
HessenArchäologie http://www.hessen-archaeologie.de/
i3mainz – Institut für raumbezogene Informations- und Messtechnik http://i3mainz.hs-mainz.de/

Warum überhaupt bloggen?

Warum als Laie über Archäologie und Denkmalpflege bloggen?
Der Blog soll in erster Linie dazu dienen, die Dinge, welche mich im Rahmen meiner Nachforschungen beschäftigen, zu dokumentieren. Vielleicht ähnlich wie in einem Tagebuch. Aber auch aktuelle Themen aus dem Bereich Kulturgüterschutz & Denkmalpflege werden hier einen Platz haben.

Und sonst?
Als ehrenamtliche Mitarbeiterin der HessenArchäologie führe ich im Rahmen des „Projektes Siedlungsarchäologie“ genehmigte Nachforschungen durch, wie etwa die regelmäßige Begehung mittelalterlichen Wüstungen. Dazu gehört auch die Dokumentation (Einzelfundeinmessung per GIS, Kartierung und Fundbericht) von Funden und Befunden.