Warum brauchen wir denn eine Funddatenbank?
Um die bei einer Feldbegehungen festgestellten Fundkoordinaten für die archäologische Wissenschaft verwertbar zu machen, müssen wir diese entsprechend aufbereiten. Nur so ergibt sich ein vollständiger Überblick über die Begehungsaktivitäten.
Um ehrenamtlichen Feldbegehern den Einstieg in eine gute Dokumentation zu erleichtern, stelle ich hier mein Prinzip der Dokumentation vor. Dieses wurde von der HessenArchäologie und den Archäologen in meinem Netzwerk für sehr gut befunden.

Die Erstellung einer Funddatenbank in Excel
Ich nutze als Funddatenbank ganz simpel eine Excel-Datei. Diese läßt sich bei Bedarf nach bestimmten Kriterien filtern.
Wandelt man die Excel-Datei in das Format CSV um, dann kann man sie sogar als Textdatei in ein Geoinformationssystem (z.B. QGIS) einbinden. Sie kann nun in ein sogenanntes Shapefile umgewandelt werden, welches die Fundpunkte als Punktelayer auf eine topografische Karte projiziert.
Download einer Mustertabelle
Ich stelle hier nun eine Mustertabelle mit fiktiven Daten zum Download zur Verfügung.
Diese kann nach dem Download mit den eigenen Daten überschrieben werden.
excel-funddatenbank
Beschreibung der Tabelleninhalte:
Fundtag:
Hier wird das jeweilige Datum der Feldbegehung eingetragen
Fundnummer:
Es ist sinnvoll, eine fortlaufende Fundnummer zu vergeben. Man kann dazu beispielsweise auch die Numerierung der Waypoints nutzen, die das GPS-Gerät ausgibt. Diese sind fortlaufend, wenn man sie nicht zwischendurch löscht. Sobald ein Fund eingemessen ist, wird die Nummer des Waypoints auf einen Zettel notiert. Dieser kommt dann zusammen mit dem Fund in die Fundtüte. So wird sichergestellt, das dem jeweiligen Fund auch die richtigen Koordinaten zugeordnet werden.
Gemeinde, Gemarkung, Flur:
Diese Kategorie ist selbsterklärend 😉
X
Bei dem mit X bezeichneten Feld wird jeweils der sogenannte Rechtswert der Koordinate eingetragen.
Y
Bei dem mit Y bezeichneten Feld wird jeweils der sogenannte Hochwert der Koordinate eingetragen.
Bitte auch mit dem Amt zuvor klären, welches KBS (Koordinatenbezugssystem) verwendet werden soll. Die HessenArchäologie verwendet beispielsweise das Gauß-Krüger (3 Streifen) Koordinatensystem.
Beschreibung
Dieses Feld bietet mir die Möglichkeit, den einzelnen Fund ganz ausführlich zu beschreiben. Die Beschreibung bezieht sich auf das, was ich sehe: Form, Farbe, Beschaffenheit, Besonderheiten wie Verzierungen etc.
Warenart
Die Warenart ist bereits eine Klassifizierung des Fundes und sollte mit der einsprechenden Vorsicht angewandt werden.
Fundtyp
Hier gibt man die Fundkategorie in einer gröberen Einteilung an. Zum Beispiel: Alle Gegenstände, die aus Ton gefertigt wurde, werden unter dem Oberbegriff der Keramik erfasst.
Die Kategorien Arbeitsvermerke und Vergleichsfunde sind nur zu befüllen, wenn etwas derartiges festzuhalten wäre.
Hinweis:
Es kann es sein, dass, je nach Bundesland, andere Methoden der Dokumentation erwünscht sind. Man sollte man diese daher immer mit dem zuständigen Landesamt für Denkmalpflege abstimmen.